Es knistert vor Spannung
Artikel von hersfelder-zeitung.de vom 10. Oktober 2007
Derby zwischen TVH und Eitra/Oberhaun ist ein Zuschauer-Magnet
Samstag, 18.30 Uhr in der Geistalhalle in Bad Hersfeld: Es ist ein ganz besonderes Spiel, wenn sich dort im Derby der Handball-Landesliga Aufsteiger TV Hersfeld und die HSG Eitra/Oberhaun, der Vizemeister der vergangenen Runde, gegenüberstehen. Ganz besonders, weil Vergleiche zwischen den Hersfeldern und den Hauneckern eine lange Tradition haben. Und ganz besonders, weil sich die Spieler beider Teams sehr gut kennen. Einige der Handballer, die sich am Samstag gegenüberstehen, waren bereits für beide Teams im Einsatz. Etwa der einstige TVHler René Hermann, der vor zwei Jahren das Amt des Spielertrainers bei den Hauneckern übernommen hat. Zum Beispiel auch Hersfelds Torwart Peter Schikarski hat schon für den einstigen TV Eitra und später für die HSG zwischen den Pfosten gestanden. Die jüngsten Vergleiche zwischen dem TVH und der HSG liegen zwei Serien zurück. Hin- und Rückspiel der Saison 2004/2005 gewannen die Haunecker. In dieser Runde treffen Hersfeld und Eitra/Oberhaun als bislang noch ungeschlagene Teams aufeinander. Die Karten für das kommende Derby sind also neu gemischt. (ki)
Bruuuder Lolls, TVH
Artikel von hersfelder-zeitung.de vom 14. Oktober 2007
1000 Zuschauer sehen Hersfelder 27:21-Sieg im Derby
von Frank Kimpel
Bad Hersfeld. Von wegen knapp. Unerwartet deutlich setzten sich die Landesliga-Handballer des TV Hersfeld im Derby gegen die HSG Eitra/Oberhaun durch. Und sie ließ sich in der proppenvollen Geistalhalle gebührend feiern, die Aufsteiger-Mannschaft von Spielertrainer Jörg Ley. In den Schlussminuten, als der Sieger längst feststand, gab’s stehende Ovationen und lautstarke Bruder-Lolls-Rufe. Die Spieler aus Hauneck aber schoben Frust, denn mit sechs Treffern Vorsprung beim 27:21 (12:12) hatte Hersfeld die Grenzen klar abgesteckt. So klar, dass selbst eingefleischte TVH-Fans unter den 1000 Zuschauern verblüfft waren.
Was ging schief beim Vizemeister der vergangenen Runde? Was bereitete den Hauneckern so arge Probleme? Die Geschichte des Spiels, die ist auch und nicht zuletzt die Geschichte des Heiko Ilian, der erstmals über die gesamte Spielzeit zwischen den Pfosten stand. Der Hersfelder Schlussmann streckte nach der Pause ein ums andere Mal die geballte Faust in die Höhe. Als Zeichen des Triumphs. Als Zeichen seiner zahlreichen Abwehrerfolge bei den verzweifelten Angriffen der HSG. Dass die Haunecker vielfach überhastet und ungenau warfen, schmälerte Ilians Leistung kaum. Zweimal parierte er auch Strafwürfe.
Ein starker Torhüter allein aber macht noch keinen Erfolg aus. Sollen die Punkte her, muss auch das Spiel auf dem Feld klappen. Und das klappte gut beim TV Hersfeld. Aber erst nach dem Wechsel. Knez’ Treffer zum 13:12 bedeutete die erste Führung der Gastgeber. Und dann ging’s Schlag auf Schlag, denn die Handballer des TVH zogen das Tempo an. Und sie verwirrten ihren Gegner nun immer öfter mit Positionswechseln.
Immer mehr Lücken
15:13, 17:13, 19:15 lauteten die Zwischenstände – die Abwehr des HSG-Teams zeigte nun immer mehr Lücken. Was so nicht zu vermuten gewesen war, denn vor der Pause hatten die Haunecker nicht nur starken Widerstand geleistet. Streckenweise hatten sie auch das Spiel bestimmt. Absetzen aber konnte sich die HSG nicht.
26:20 hieß es drei Minuten vor dem Ende, als die HSG noch einmal eine Auszeit nahm, die Hersfelder aber schon einen Freudentanz auf's Parkett legten. Ein Hauch von Lollstaumel bei den Gastgebern – den Gästen aber hatte es längst schon die Stimmung verhagelt.
TVH: Ilian – Ley (3), Stradal (7), Knez (3), Weiß (5), Pippert (8/2), Debus, Röder (1), Nolte, Dorst, Schneider
HSG: Eckhardt, Fohr – Kraft, Wagner, Schnell (3), Rüger (5/2), Börner, Krause, Fischer (3), Hermann (2), Enders, Kienast (4/1), Gilbert (4), Klein
SR: Seifarth/Schnitzer (Fritzlar) – Z: 1000
Spielerportrait von Stefan Fohr
Artikel von hersfelder-zeitung.de vom 10. Oktober 2007
Für Stefan Fohr ist eines klar: "Die Mannschaft mit der besseren Deckung wird das Derby am Samstag gewinnen", sagt er. Und ergänzt dann: "Der stärkere Torhüter wird das Spiel entscheiden." Stefan Fohr, 22, ist Torhüter des Handball-Landesligisten HSG Eitra/Oberhaun. Sein Herz gehört den Hauneckern. 2000 hat er angefangen, Handball zu spielen. Seitdem ist er für die HSG am Ball. Sein Gegenüber vom TV Hersfeld, Peter Schikarski, kennt Fohr gut. Als der Oberhauner Junge als Jugendlicher in die Senioren aufrückte, stand Peter Schikarski für Eitra/Oberhaun zwischen den Pfosten. "Von ihn habe ich sehr viel gelernt", sagt Fohr. Und: "Peter ist ein sehr guter Torhüter." Das Spiel in der Geistalhalle wird für den 22-jährigen Elektroinstallateur ein ganz besonderes sein. "Es ist mein zweites Derby gegen den TVH, aber das erste, in dem ich von Beginn an im Tor stehen werde", sagt er. Nervös? "Nein, das nicht, aber sehr gespannt", sagt Fohr, der Fan des Champions League-Siegers THW Kiel ist. Dort spielt auch sein Vorbild: Henning Fritz. Dessen Name ziert Stefan Fohrs Trikot. (häx)