Wenn der Nachbar kommt

Die Ausgangslage: Eitra/Oberhaun weist vor dem letzten Hinrundenspiel dieser Serie die klar bessere Bilanz als sein Hünfelder Gegner aus. Zahlen gefällig? 19:5 Punkte sind es, mit denen die Haunecker sich auf dem zweiten Tabellenrang eingenistet haben. 14:10 Zähler bedeuten für Hünfeld Platz vier. Mit bislang nur 286 Gegentoren ist Eitra/Oberhaun das abwehrstärkste Team seiner Liga. Mit Abstand. Hünfeld hat bereits 380 Tore kassiert. Im Angriff aber hat die Mannschaft von Trainer Gerald Birkel die Nase vorn: 402 Treffer in zwölf Spielen sind spitze. 36:25 gewannen die Hünfelder jüngst gegen Schlusslicht Großenlüder. 35:24 setzte sich Eitra/Oberhaun in Wehlheiden durch. Die beiden Duelle gegen Hünfeld im vergangenen Spieljahr hat Eitra/Oberhaun für sich entschieden.

Die Trainerstimmen: "Wir wollen auf alle Fälle unsere starke Leistung vom vergangenen Wochenende gegen Wehlheiden bestätigen", sagt René Hermann, Spielercoach der HSG Eitra/Oberhaun. Und: "Wir haben noch zwei Heimspiele in diesem Jahr, und die wollen wir gewinnen. Hünfeld ist eines der besseren Teams der Liga. Es spielt schnellen Angriffshandball, den wir früh unterbinden müssen. Wir müssen richtig zupacken und versuchen, über die erste oder zweite Welle zum Erfolg zu kommen. Die Stimmung bei uns ist gut. Wir sind zuversichtlich."

Er freue sich auf die Partie, sagt Gerald Birkel. Für den Hünfelder Coach bedeutet der Vergleich am Obersberg nicht nur ein Wiedersehen mit seinen früheren Schützlingen aus Hauneck. Dass Birkels Sohn Achim für die HSG im Einsatz ist, bedeutet eine besonders pikante Note am Rande. "Das ist eine ganz neue Situation", betont Gerald Birkel. Seit Tagen schon ist das Derby Thema Nummer eins in der Familie. "Die Karten als Trainer werden jedoch nicht offengelegt", betont der HSV-Coach. In einem ist er sich sicher: Eitra/Oberhaun sei der Favorit.

Die personelle Lage: Die HSG Eitra/Oberhaun ist bislang in dieser Runde vom Verletzungspech weitgehend verschont geblieben. Am morgigen Samstag wird nur Michael Klein wegen einer Bänderverletzung pausieren müssen. Längerfristig verletzt war Benjamin Apel, der jetzt aber wieder ins Training einsteigt. (ki)

Am Ende lacht der Sohn

Handball/Landesliga Männer: HSG Eitra/Oberhaun schlägt Hünfeld 38:33

BAD HERSFELD. Zur Zeit locken allerorts Weihnachtsmärkte Besucher an. Die HSG Eitra/Oberhaun und der SV Hünfeld wollten da nicht hinten anstehen, und boten beim 38:33 (19:15)-Sieg der Gastgeber im Handball-Landesligaspiel ihren Besuchern mit 71 Toren einen unterhaltsamen Tag der offenen Tür.

Gut 20 Minute kratzte dabei die junge, ehrgeizige Truppe von Trainer Gerald Birkel am Heimnimbus der Haunecker. Wacher, gut kombinierend und vor allem über Linksaußen torgefährlich, setzte sich Hünfeld bis auf 9:12 ab. Die HSG hingegen brauchte eine lange Anlaufphase, um in ihr gewohnt schnelles Spiel zu finden, litt sichtlich darunter, dass Spielertrainer René Hermann von Beginn an kurz gedeckt wurde.

Aber nach 20 Minuten war plötzlich Schluss mit der HSV-Herrlichkeit. Hatte die HSG zuvor durch Jens Rüger, der ansonsten wieder zur alten Torgefährlichkeit zurück gefunden hat, Rolf Enders und Sascha Gilbert beste Chancen ausgelassen, so kam man jetzt Tor um Tor näher. Matze Kienast, mit 13 Toren effektivster Spieler auf dem Feld, gelang beim 13:12 nach langer Zeit wieder die HSG-Führung, die der agile Alex Fischer mit zwei weitere Toren zum 15:12 ausbaute. "Diese Phase hat uns das Genick gebrochen" bilanzierte Gerald Birkel später enttäuscht.

Weder die Auszeit (25.) noch die Maßnahme, insgesamt vier (!) Torleute ins Spiel zu schicken, konnte den HSG-Express aufhalten. Zwar brachte Dominik Jäger den HSV nochmals auf 16:15 heran, aber das war es dann. Zumal, als mit Achim Birkel der Trainersohn auf der anderen Seite mit seinem ersten von insgeamt vier piekfeinen Treffern zum 18:15 traf, dem Hermann den 19:15-Pausenvorsprung folgen ließ.

Auch der Kniff neben Hermann jetzt noch Rüger kurz zu decken, fruchtete für den HSV nicht mehr. Im Gegenteil: Vor allem Kienast bedankte sich für die vorhandenen Räume und traf, vor allem auch vom Punkt, wie er wollte. Zudem zeigte der HSV jetzt, warum er die Schießbude der Liga geworden ist. Zu langsam in der Rückwärtsbewegung und zu wenig agressiv, ließ man in der fairen Partie die HSG gewähren, die am Ende den Vorsprung nur noch verwaltete. (mir) stimmen

HSG Eitra/Oberhaun: Fohr, Kraft, Eckardt n.e.- Birkel (4), Börner, Enders, Fischer (4), Gilbert (2), Hermann (3), Kienast (13/7), Rüger (10), Schnell(2), Wagner n.e.

SV Hünfeld: Neuhann,Krätzig, Badian, Badasch- Syla (9/4), Hinckel (4), Abel J. (3), Wild (1), Müller (5/3), Sauer, Unglaube (2), Abel T. (7), Henkel, Jäger (2)

Z.: 250 SR.: Merget u. Herdt (SG Hainburg)

Siebenmeter: 8/7 - 8/7

Zeitstrafen: 12 Min. - 12 Min.